Drei sind wir

Schauspiel Leipzig

Frühling kommt in die Welt. Ein kleiner Mensch, der, noch nicht einmal angekommen, vielleicht schon bald wieder gehen muss. Eine seltene Art von Trisomie wird diagnos­tiziert und nur wenig Lebenszeit bescheinigt ihm der Arzt. Doch die Familie lebt mit Frühling ihren Traum und sie gehen nach Kanada, zu dritt. Sie kaufen ein Haus. Sie bekommen Besuch. Die Alten, die Eltern der Eltern, reisen an, das Kind zu sehen, es so lange zu sehen wie irgend möglich. Ihre Rundreise durchs Land ist ein Kreisen um das kleine Kind, das sie glauben, nur kurz als Großeltern erleben zu dürfen. Der Onkel reist an. Ein schwieriger junger Mann, der mit dem Kind fischen geht, der Fische fängt und sie wieder ins Wasser setzt. Und die Urgroß­mutter reist an, mit einem Körper voller Schubladen, aus denen sie Dinge und Erinne­rungen herausholt. Und Dias ihres verstorbenen Mannes - Dias, die sie nicht kennt, Dias, die sie zum ersten Mal sieht und die die Famili­en­ge­schichte neu schreiben werden. Und immer weiter wächst Frühling. Bis er irgendwann nicht mehr wächst. Und bleibt. Und dann nicht mehr bleibt, sondern kleiner wird. Bis er nicht mehr da ist.