Grit

Eine Hütte am Rande einer kargen Ebene. Im Innern der Hütte ein Kessel. Am Kessel eine junge Frau, sie rührt mit der Harfe die Milch. Wenig Licht kommt durch das Fenster, wo eine alte Frau im Offiziers­mantel steht und raucht. In dieser Stille die beiden Frauen, deren Leben kaum unter­schied­licher sein könnte. Die Ältere hat studiert und in der Politik Karriere gemacht, die Jüngere umsorgt einen kleinen Hof und zwei Kinder. Trotz ihrer Verschie­denheit sind die beiden Frauen durch ein starkes Band verbunden, sie sind Mutter und Tochter. 

Eines Morgens setzt sich eine Krähe auf den Fenstersims, und die Mutter beginnt zu erzählen, von den Hühnern, der Sprache der Tiere, den Ahnen. Aber die Tochter unter­bricht sie: »Bevor Du mir mit den Ahnen kommst, Mutter, sag mir erst einmal, was aus mir geworden ist.« 

Verlag die Brotsuppe, 2017

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