Unbekannt verzogen

Von den szeneintern anerkannten Zeitschriften und Ezines unbemerkt sprang 2010 völlig unver­mittelt Levin Westermann auf die vibrierende und noch immer viel zu wenig beachtete Lyrikbühne der Gegenwart. Es tuschelte, es rauschte. Wer ist der Gewinner des 18. Open Mike? 

Westermann, der 1980 in Meerbusch geboren wurde und heute in der Schweiz lebt, schreibt Gedichte "in denen sich ein Ich auf das eigene Verschwinden vorzu­be­reiten scheint" (Michael Braun). Doch was zunächst resigniert und weltab­gewandt klingt, bäumt sich auf zum genera­ti­ons­ver­bin­denden "dennoch" der Sprache. "Ein Ich, das alles aufs Spiel setzt, das vom Weltgefühl der Verlo­renheit umzingelt wird und dennoch spricht, am Rande des Schweigens: Für diese existen­zielle Zerreißprobe noch Wörter zu finden – das ist Poesie." 

Der Band versammelt die Gedichte des Lyrikpreis-Gewinners beim Open Mike 2010. Nach der Lektüre wird jedem klar, dass Westermann zu den spannendsten und ungewöhn­lichsten dieser an großen Talenten nicht armen Dichter­ge­ne­ration zählt.

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