Wurfschatten

Ada ist jung, gerade mal 25 Jahre alt, aber sie hat nicht mehr lange zu leben, davon ist sie fest überzeugt. Nicht nur in ihren Träumen stirbt sie jede Nacht aufs Neue, auch tagsüber beherrscht sie diese Todesangst. Das führt dazu, dass sie immer seltener ihre Wohnung verlässt und sich zunehmend isoliert – Freund­schaften zerbrechen, ihre Karriere als Schau­spielerin ist gefährdet. Um die Angst zu bändigen, unterhält sie ein Thera­pie­zimmer. Dort bewahrt sie alle ihre Ängste auf: von A wie Atomtod bis Z wie Zyste.

Diese fragile Konstruktion gerät ins Wanken, als ihr Vermieter, der schon seit Monaten auf sein Geld warten muss, sie nicht wie angedroht vor die Tür wirft, sondern ihr statt­dessen einen Mitbe­wohner in die Wohnung setzt: Juri, seinen Enkel, der in die Stadt gekommen ist, um die Goldschmie­de­werkstatt seines verstorbenen Vaters fortzu­führen. Zunächst ist Ada entsetzt; ein Fremder, der nicht nur eigene Spuren hinterlässt, sondern jeden ihrer Schritte beobachten kann. Doch mit der Zeit nähern die beiden sich an. Zaghaft entwickelt sich eine Liebes­ge­schichte, die womöglich geeignet ist, die Angst zu zügeln und Ada ins Leben zurück­zu­führen.

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